CL-Finale in Madrid

Letzten Samstag fand ja hier in Madrid das CL-Finale statt. Habe mir das Ambiente (schon mal   ) angesehen… träumen darf man ja… (ein Ticket für das Spiel hatte ich leider nicht).

Man mag ja über die Kommerzialisierung des Fussballs denken, was man will, aber ich für meinen Teil gebe schon zu, dass ich den Effzeh auch mal gerne in einem CL-Finale sehen würde.

Ist es wirklich erstrebenswert, mit Müller-Rö. permanent zwischen erster und zweiter Liga zu pendeln, oder wäre man nicht doch lieber mit einem Investor Dauergast in der CL?

Ich bin mir da mittlerweile nicht mehr so sicher. Für mich ist es nur ein extrem schwacher Trost, dass wir zwar alle paar Jahre mal gg. Sandhausen ran müssen, darfür aber vorbildliche Vereinsstrukturen haben (die uns aber auch in 100 Jahren nicht ins gelobte Mailand bringen werden - wenngleich Mailand mittlerweile ja auch nur noch für den Glanz längst vergangener Tage steht).

Der Zug ist doch schon längst abgefahren. Mit einem Investor schaffen wir vielleicht mal die Quali für die
CL, aber Finale ? Da ist die EL schon realistischer wie man gesehen hat. Außerdem bedeutet ein Investor ja nicht automatisch Erfolg.

Wir waren vor nicht all zu langer Zeit mal in Europa unterwegs. Zu diesem Zeitpunkt hat es das damalige Management verpasst die Mannschaft dauerhaft auf einem höheren Niveau zu verstärken. Das beste in besagtem Jahr waren tatsächlich die EL Spiele. Dass wir am Ende dann sogar noch abgestiegen sind hatte auch andere Ursachen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir wieder meilenweit weg von dem wo wir vor zwei Jahren mal waren.

Das ist leider die traurige Wahrheit. Die FC-Führung hat die einzigartige Chance nicht erkannt, die sich damals durch äußerst glückliche Umstände ergeben hatte. Statt das Personal auf die EL auszurichten, wurde kleingeistig eine auf Kante genähte Mannschaft in die Saison geschickt. So beschissen, wie es dann gelaufen ist, hätte es natürlich auch nicht enden müssen. Verletzungspech und andere Pannen führten zu der Pleite.
Novesia: Was geht davon auf Müller-Römers Kappe?

Ich denke auch, dass realistisch nur ein Mittelfeldplatz in der 1. Liga machbar sein wird. Internationale Teilnahmen werden die Ausnahme bleiben. Es war schön, das nochmal erlebt zu haben, ich bin jetzt 59, ob sich das zu meinen Lebzeiten nochmal wiederholen lässt? Es wäre wirklich schön, wenn ich keine Abstiege des FC mehr erleben müsste, als Realist zweifelt man aber immer. Ob uns ein Sponsor wirklich in die CL bringen könnte? ...und ob ich diesen Weg wollte?

Ich bin seit Mitte der 70er FC - Fan, habe hier jahrelang Spietzenfussball mit dem FC erlebt, das wäre ja heute CL Niveau.

Und heute sind die Leistungsunterschiede zwischen den guten und sehr guten Teams nochmal viel viel größer, als früher. Aktuell hat bei der SGE und vor einigen Jahren bei unseren Freunden wirklich richtig viel super funktioniert, tolle Trainer, goldene Transfers, dazu zweitgleich sich weiterentwickelnde Nachwuchsspieler, die die letzten Lücken schließen - und auch diese Clubs sind man gerade an der Grenze zur CL - Reife.

Da reicht kein Investor, der mal eben in 3 Jahren 100 Mio. € reinbuttert, da muss zusätzlich sehr viel funktionieren.

Ein Investor will auch Geld zurück erhalten, d.h. der investiert, um zukünftig quasi mit Zinsen noch mehr Kohle zurückzuerhalten -> An das Modell glaube ich nicht, viel zu riskant, da sehe ich uns eher den Weg des FC K gehen.

Es wird ja auch über 50+1 diskutiert, in anderen Ländern gib es zu den Clubs Besitzer -> aber das heisst ja auch nicht, dass die grundsätzlich in hohem Maß reinbuttern, bspw. in England soll es auch Besitzer geben, die Geld aus den Clubs rausziehen, ich glaube Newcastle ist so ein beispiel.

klingt für mich alles nicht gut. Aber glorreiche Zeiten hätte ich auch gerne wieder.

Das Problem hat ja auch nicht nur der FC sondern die gesamte Bundesliga, fast schon einschl. der Bayern. Selbst wenn wir genau soviel für Spieler ausgeben könnten wie PSG oder ManCity, würden die Topspieler immer noch nicht zum FC wechseln, weil die Bundesliga nicht (mehr) attraktiv genug ist.

@efra49: Das mit M.-R. war nur ein Spass; ich glaube aber verstanden zu haben, dass M.-R. ein Gegner von Investoren bzw. ganz klar Fürsprecher demokratischer Vereinsstrukturen ist.

Ich hatte mich auch eigentlich nur gefragt, ob es uns Fans nicht egal sein kann, ob der Verein den Mitgliedern oder einem Scheich gehört... (wenn man sich im wesentlichen für den Fussball interessiert).

Als FC-Fan ist man natürlich hin- und hergerissen zwischen dem ständigen Kampf ums Überleben in der BL und den Verheißungen bei den finanziellen Möglichkeiten mit einem potenten Investor. Mir ist von einem derartigen Investor nichts bekannt, sollten es aber etwa irgendwelche Scheichs, die sich bei der Falkenjagd langweilen, oder russische Oligarchen werden, würde sich das auf mein Verhältnis zum FC schon mächtig auswirken. Da bin ich wohl naiv/altmodisch, ist aber nun mal so.

Mit den größeren finanziellen Möglichkeiten alleine wäre es natürlich noch nicht getan, die handelnden Personen sind entscheidend (wieviel Geld wurde schon beim FC sinnlos verbrannt?). In diesem Zusammenhang muss ich zB dem ansonsten abstoßenden Konstrukt RB auch Anerkennung zollen; was die auf den Platz bringen, ist nicht schlecht.
Das scheinheilige Gebahren von DFB/DFL kotzt mich an, wenn man sich Statuten gibt, sollte diese auch gerichtsfest geschreiben sein.
Alles Binsen, wissen wir eh.

efra49 schrieb:Als FC-Fan ist man natürlich hin- und hergerissen zwischen dem ständigen Kampf ums Überleben in der BL und den Verheißungen bei den finanziellen Möglichkeiten mit einem potenten Investor. Mir ist von einem derartigen Investor nichts bekannt, sollten es aber etwa irgendwelche Scheichs, die sich bei der Falkenjagd langweilen, oder russische Oligarchen werden, würde sich das auf mein Verhältnis zum FC schon mächtig auswirken. Da bin ich wohl naiv/altmodisch, ist aber nun mal so.

Ich kann Dich da verstehen. Emotional wäre das in der Tat unschön, wobei die emotionalen Auswirkungen kleiner wären, wenn in der Bundesliga ähnlich wie in England alle so einen Scheich oder wen auch immer hätten. Dann wäre es halt irgendwann mal der Normalfall. Ich hatte am Samstag jedenfalls nicht den Eindruck, dass die Fans von Liverpool oder Hotspurs den Finaltag weniger genossen haben, nur weil sich ihre Clubs in den Händen von irgendwelchen Investoren befinden...

Deinem nächsten Beitrag kann ich auch zustimmen, auch was RB betrifft (gleiches gilt ja auch für Hoffenheim). Ich finde überhaupt, dass die positiven Beispiele mittlerweile die negativen Beispiele überwiegen. Viele investieren das viele Geld halt auch gut und richtig, zum Beispiel auch in den Nachwuchsbereich (siehe auch England).

So eine richtig klare Meinung habe ich auch noch nicht, aber man muss das Thema auch nicht gleich verteufeln.

Nun, eine klare Meinung habe ich da schon. Entweder läßt man den Finanzkräften freien Lauf, oder man will an der 50+1 Regelung festhalten, dann aber mit gerichtsfesten Statuten und mit dem Willen diese durchzusetzen, wenn RB mit dem Rechtsanwalt droht. Was man sieht ist aber nur Halbherzigkeit, ähnlich auch gegenüber dem Kotzbrocken Infantino.
Bin übrigens gespannt, wie sich DFB/DFL zu den RB-Paderborn Spielchen positioniert. Aber eigentlich doch nicht, ich ahne wie es ausgeht.

Die Regeln des Profifußballs sollten gleiche Bedingungen garantieren. Nicht nur das Spiel auf dem Platz entscheidet den Wettbewerb, sondern auch die Qualität des Managements. Im Idealfall halten sich alle an 50+1 und gut ist. Leider ist die Regel durch "Werksklubs" und andere Kommerzkonstrukte, sowie durch die Hilfe der Fußballverbände und der Politik (Bayern) ausgehöhlt worden. 50+1 Klubs sind nun krass benachteiligt, ob sich das zurückführen lässt wage ich zu bezweifeln.

Als Konsequenz also 50+1 abschaffen?

Es bringt aber gar nichts, wenn wir in Deutschland die Saubermänner spielen, während allen anderen Ligen machen, was sie wollen. Von Frankfurt in dieser Saison mal abgesehen, spielen deutsche Vereine in der EL doch schon seit Jahren keine Rolle mehr, und auch in der CL gehören die Bayern nicht mehr zu den Topvereinen. Ich fände es schon schade, wenn Deutschland fussballerisch ins Abseits wegdriften würde. Ich will mal hoffen, dass die WM in Russland nicht auch auf NM-Ebene der Anfang einer neuen Fussballepoche (in der Schland keine Rolle mehr spielt) war. Ist es nicht überraschand, dass die Engländer plötzlich wieder eine starke NM haben, obwohl deren Liga von ausländischen Spielern dominiert wird?